Das Bündnis Filderbahnhof Vaihingen (1) hat das Dokument (2) der Bahn zum Lenkungskreistreffen S21, das am 22.10.2012 stattfand, intensiv besprochen und nimmt jetzt dazu Stellung. Die Kurzfassung lautet: Die zwei neuen Bahnsteige sollen nun gebaut werden und die Einwohner möchten die Planung begleiten.
Das Lenkungskreis-Dokument resultiert aus dem Filderdialog, der viel diskutiert wurde. Für uns geht in der gegenwärtigen Debatte jedoch ein wichtiger Punkt ganz unter. Es ist der Punkt sechs, den die Projektträger als Ergebnis des Filderdialogs festgestellt hatten. Demnach sollte die DB AG das Vorziehen des provisorischen Halts des Regional-Express (RE) in Stuttgart-Vaihingen untersuchen. Das Ergebnis steht jetzt in Kapitel 4 ab Seite 21 dieses Dokuments (2). Es sind 3 Folien zum Thema
Bahnhof Vaihingen, siehe Bild (3).
Bild 3 – Quelle: Lenkungskreis-Dokument
Am Ende lautet deren Kernaussage, Zitat: „Die Bahnsteige an Gleis 4 und 1 sind barrierefrei und in massiver Bauweise zu erstellen“.
Das ist sehr deutlich und es bleibt eigentlich nur noch der Termin offen, bis wann die Bahnsteige fertig werden.
Die Bahn schlägt hier zwei Varianten vor. Die erste Variante in Holzbauweise ist keiner Erwähnung wert. Die zweite finden wir gut und ausbaufähig, obwohl wir uns zunächst eine andere Anordnung der Bahnsteige vorgestellt hatten. Die Bahn rechnet mit einer Nutzungsdauer von voraussichtlich acht Jahren. Wegen der bekannten Schwierigkeiten von S21 wird die Nutzung aber mit großer Wahrscheinlichkeit deutlich länger sein.
Dass die S1 nach wie vor an Gleis 1 hält, ist gut für das Umsteigen zu U-Bahnen und Bussen. Der RE Richtung Böblingen hält auch am Gleis 1, nur etwas nach Rohr versetzt. Der Bahnsteig ist um 20 cm tiefer als der für die S1 und befindet sich neben dem Park- und Ride-Parkplatz. Dadurch wirkt der Bahnhof sehr ausgedehnt, was Vor- und -Nachteile gleichermaßen hat.
Der neue Bahnsteig für den RE in Richtung Stuttgart ist an Gleis 4, wo heute der RE ohne Halt durchfährt. Der Bahnsteig wird über das Abstellgleis gebaut, das dadurch unterbrochen und gekürzt wird. Er ist auch 20 cm tiefer als die S-Bahnsteige, steht aber allein. Über die genaue Lage wird noch diskutiert, in unseren beiden Bildern (4) und (5) ist seine Position deshalb als Anregung gedacht.
Bild 5 – Bild aus www.biss21.de mit den neuen Elementen
Es gibt die 3 Positionen von der Unterführung aus gesehen:
a) nur in Richtung Rohr, wie es die Bahn geplant hat.
b) nur in Richtung Stuttgart, so wie die heutigen Bahnsteige liegen.
c) oder in beide Richtungen.
Wir möchten auf jeden Fall einen Zugang zur nördlichen Unterführung, das heißt er muss in Richtung Stuttgart gehen. Am Nordost-Ende entsteht dann aber ein Engpass, der sich nur durch zusätzliche Gleisflächen lösen lässt, was ein Konfliktpunkt mit den Absichten von aurelis real estate darstellt. Mit mehr Platz am Nordost-Ende kann auch das östliche Stumpfgleis wieder nach Norden durchgängig werden. Gut funktionieren kann auch eine ungefähr mittige Anordnung wie in c), dann sind natürlich
zwei Aufgänge nötig.
Die geplante Bahnsteiglänge von 170 m ist sicher noch verlängerbar. Aktuell ist die Länge nicht nur für den RE gut, sondern auch für ICs mit 6 Wagen. Der heutige IC fährt mit 5 Wagen. Für die Flughafenanbindung ist auch ein IC-Halt hier absolut sinnvoll.
Deutlich anders als bisher würden wir die Barrierefreiheit sicherstellen. Mit Aufzügen wird sie wegen den bekannten Ausfällen gar nicht erreicht. Viel sinnvoller ist eine Rampe, die ohne Wartung immer funktioniert. Sie kann neben der Treppe in der Unterführung starten und mit einer S-Kurve oben am Bahnsteig ankommen, ca. 65 m hinter der Treppe. Oder sie kann wie in Tübingen mit einer U-Kurve hoch geführt werden. Dann wird es wahrscheinlich etwas enger.
Die überschaubaren Kosten von ca. 3 Mio. € sollten nach unseren Überlegungen im Wesentlichen aus den Regionalisierungsmitteln gezahlt werden. Wir wünschen uns, dass das Land als Besteller tätig wird.
Referenzen
- Bündnis Filderbahnhof Vaihingen www.filderbahnhof.net .
In dem Bündnis haben sich seit Mai 2011 fast tausend Menschen und viele Vereine und Organisationen zusammengeschlossen, die sich mit dem Ausbau des Bahnhofs in Stuttgart-Vaihingen beschäftigen. Wir wünschen uns eine Verbesserung des Schienenverkehrs als gute und ökologische Alternative zum Autoverkehr. Wir sind Teil der „Initiative pro Gäubahn“, die zwischen Stuttgart und Konstanz für den Erhalt und Ausbau der Strecke wirbt. - Lenkungskreis-Dokument
http://www.bahnprojekt-stuttgart-ulm.de/?id=272&tx_smediamediathek_pi1%5Bmedium%5D=405&L=1&cHash=ff8752458cd027a8c07e0fba0054dacf
dann auf Digitales Magazin Siehe Seite 21, 22, 23